LOGIS.NET kooperiert mit Studentengruppe der Hochschule Osnabrück Material-Disposition ist ein komplexes Thema, welches am Anfang vieler logistischer Prozesse steht. Aufgabe der Material-Disposition ist es, die Einkaufs- oder Produktionsmengen so festzulegen, dass immer genügend Material für den Verkauf oder die nächste Produktionsstufe zur Verfügung steht.
Allerdings sollten die Einkaufsmengen nicht zu groß sein, denn jedes Material muss gelagert werden und verursacht dadurch Lagerhaltungs- und Kapitalbindungskosten. Zudem kann Ware verderben oder veralten, wenn sie zu lange gelagert wird. Jeder der regelmäßig im Supermarkt Lebensmittel einkauft kennt das Problem erläutert Prof. Wolfgang Bode, wissenschaftlicher Leiter von LOGIS.NET, dem Institut für Verkehr und Logistik an der Hochschule Osnabrück, kaufe ich von einem bestimmten Produkt aufgrund eines aktuellen Sonderangebots und oder einfach nur sicherheitshalber größere Mengen ein , so nimmt dieser viel Platz im Kühlschrank weg und ist eventuell verdorben, bevor er vollständig aufgebraucht ist. Kaufe ich eher weniger ein, ist das Produkt bei Bedarf oft nicht mehr ausreichend verfügbar und muss mit erhöhtem Aufwand schnell wieder neu eingekauft werden!“
In Unternehmen ist das nicht anders: Das Ziel einer optimalen Material-Disposition ist es daher, immer genau die Menge einzukaufen bzw. zu beschaffen, welche in einer Produktions-Periode bis zur nächsten Bestellung voraussichtlich verbraucht bzw. benötigt wird. Hierzu hat die Wissenschaft in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von mathematischen Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe z.B. auch schwankende Verbräuche oder Lieferzeiten einkalkuliert werden können. Leider kommen diese Verfahren gerade in Kleinen- und mittelständischen Unternehmen häufig nicht oder nicht richtig zum Einsatz, berichtet Prof. Bode aus der Praxis da es vielen Firmen in diesem Bereich an dem speziellen Know-How fehlt. Die Folge ist dann oft, dass wichtige Teile gerade dann nicht verfügbar sind, wenn sie gebraucht werden, während paradoxerweise in übervollen Lagerhallen viele Teile gelagert werden, die nur selten benötigt werden.
Solche Problemstellungen erleben wir im Rahmen unserer Logistikprojekte bei Unternehmen immer wieder, erzählt Prof. Bode vom Institut für Verkehr und Logistik LOGIS.NET (www.ris-logis.net) an der Hochschule Osnabrück, wir analysieren dann die Einkaufs-, Verbrauchs,- und Lagermengen und zeigen unseren Kunden wie man wichtige Kennzahlen für die Disposition erhebt. Mit den richtigen Einstellungen der Warenwirtschaftssoftware können dann oft schon sehr gute Dispositionsergebnisse erzielt werden.
Etwas anders lag der Fall nun bei einem Automobilzulieferunternehmen. Hier ging es um die richtigen Sicherheitsbestände von sehr teuren Elektronikbauteilen. Das Unternehmen hatte schon eine sehr leistungsfähige Dispositionssoftware und erfahrene Disponenten im Einsatz. Durch die Analyse und Optimierung von Programm-Einstellungen mit Unterstützung durch eine Gruppe Studierender der Hochschule Osnabrück konnten wir die Sicherheitsbestände dennoch bei gleichem Servicegrad verringern! Dadurch kann das Unternehmen jetzt seine Lagerhaltungskosten und Kapitalbindungskosten senken, ohne dass störende Engpässe in der sensiblen Elektroniklieferkette zu befürchten sind. Ein gelungenes Beispiel für den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis!
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https://ris-logis.net/pdf/Kostensenkung%20_in_der_Materialdisposition_2014.pdf